Das Emirat Katar ist bislang noch vollkommen frei von Touristen, denn die meisten Besucher sind Transitreisende und bleiben nur für kurze Zeit im Land. Doch ich habe mir angeschaut, was der Wüstenstaat zu bieten hat.
Doha, die Hauptstadt von Katar, ist von München aus in gut fünfeinhalb Stunden erreichbar. Ich fliege mit Qatar Airways und die Zeit in der Boing 787 „Dreamliner“ vergeht sehr schnell – kein Wunder, es ist mehr als ausreichend Platz für die Füße und das Entertainment-System ist der Hammer. Im Landeanflug lässt sich dann erahnen, was ich in Doha erwarten kann: Sonne, Sand und Wolkenkratzer.
Gewöhnungsbedürftig
Doha ist das Herz Katars und eine Mischung aus alt und neu. Auf der einen Seite befindet sich der historische Teil der Stadt mit dem „Souq“ und gegenüber liegt das neue Zentrum mit den Wolkenkratzern, Shoppingcentern und Bürokomplexen. Gemütlich die Straße entlang bummeln macht hier keinen Sinn: Cafes, Restaurants oder Geschäfte gibt es ausschließlich in den Einkaufszentren. So schlendere ich zu Fuß durch die Altstadt. Schnell wird klar: Westliche Frauen werden angestarrt, als wären sie Außerirdische – und das, obwohl die Schultern bedeckt und die Hose lang ist. Ich als Europäer falle zwar auf, mehr aber auch nicht.
Stadtflucht
Nach ein, zwei Tagen habe ich genug von der Stadt und ich beschließe, eine Wüstentour zu machen. Mit dem Jeep geht es in den Süden des Landes. Ich komme an riesigen Ölraffinerien und Erdgasfabriken vorbei, ehe mein Fahrer am Rand der Wüste anhält. Hier bietet sich die Gelegenheit, auf einem Kamel zu reiten. Naja, nach zwei Minuten an der Leine ist der Spaß auch schon wieder vorbei. Lustig wird es aber kurze Zeit später, als wir mit dem Jeep durch die Dünen brettern. Ein paar Mal habe ich das Gefühl, dass der Wagen jeden Moment umkippen müsste, mit einer solchen Schräglage fahren wir. Doch zum Glück kommen wir sicher im Beduinen-Camp an. Den Abschluss des Tages bildet der Sonnenuntergang in der Wüste und das Abendessen am Lagerfeuer.
Luft nach oben
Ein Highlight in Doha ist sicher der „Souq Wasif-Markt“. Die engen Gassen schlängeln sich wie ein Labyrinth durch die Altstadt und es kann durchaus passieren, dass man sich verirrt. Auch die Promenade „The Corniche“ und das Museum für islamische Kunst sind einen Besuch wert. Der Ausflug in die Wüste ist eine willkommene Abwechslung, aber das Preis-Leistung-Verhältnis stimmt nicht ganz. Ich ziehe mein Fazit und finde: Zwei, drei Tage in Doha reichen derzeit aus, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen und einen ersten Eindruck von Katar zu erhaschen. Auf das Emirat wartet aber noch viel Arbeit, will man zu einem Tourismus-Magneten werden.