Die weltweit größte Sammlung von Automobilen der Marke Rolls Royce befindet sich nicht in England, sondern im kleinen baskischen Örtchen Galdames. Ich hatte die Möglichkeit, diese edlen Oldtimer aus nächster Nähe zu sehen.
Galdames ist ein Ort in der baskischen Provinz Bizkaia, im nördlichen Spanien. Hier gibt es vor allem Weinberge. Doch versteckt zwischen Wäldern und Reben liegt das Anwesen Torre Loizaga – ein absoluter Geheimtipp für Auto-Liebhaber. Auf diesem Grundstück hat der baskische Unternehmer Miguel de la Via seine gleichnamige Kollektion an edlen Oldtimern ausgestellt. Mir bot sich kürzlich die Gelegenheit, dieses Museum zu besuchen. Und dem nicht genug, zeigte mir auch noch Patricio, der Großneffe des verstorbenen Gründers, höchstpersönlich das Familienanwesen mit samt seinen Luxuskarossen.
Die Sammlung ist auf sechs große Hallen aufgeteilt und es ist von außen nicht erkennbar, welche Schätze sich im Inneren befinden. Die erste Halle beinhaltet luxuriöse Automobile um das 20. Jahrhundert. Highlights sind unter anderem ein türkiser Isotta Fraschini Typ 8, das Buick Model 5 mit 4-Zylinder-Motor und einer Höchstgeschwindigkeit von 96 km/h oder der Cadillac Roadster aus dem Jahr 1909. In der zweiten Garage sind etwa zwei Vauxhall aus den Jahren 1936 und 1937 ausgestellt. Außerdem befinden sich hier klassische Mercedes Sportautos aus den 60er sowie ein Porsche und ein BMW aus den 80er-Jahren. Ein imposanter Feuerwehrwagen der britischen Firma „Merryweather“ steht ebenfalls in dieser Halle. Mein Favorit ist allerdings der Austin Healey MK 3000 III – ein echtes Prachtstück.
Im dritten Raum befinden sich die ersten Rolls Royce. Zu den Ausstellungsstücken gehören: Silver Shadow Coupé, Corniche DHC, Camargue Coupé, Silver Shadow II, Silver Wraith II, Silver Spirit und Silver Spur. Zusätzliche Höhepunkte sind der knallgelbe Lamborghini Countach LP 5000 S aus dem Jahr 1982 und ein Ferrari Testarossa von 1984. In Halle 4 stehen 16 Autos – 15 Rolls Royce und der einzige Bentley der Sammlung. In der nächsten „Garage“ sind weitere 17 Rolls Royce zur Schau gestellt. In dieser Halle befindet sich auch das längste Modell der Ausstellung: die Phantom V Touring Limousine von 1961.
In der letzten Halle steht zur Linken ein antiker Allen Runabout, sechs weitere Rolls Royce runden die Ausstellung ab. Ich konnte mich jetzt nicht mehr zurückhalten und fragte Patricio, ob ich mich für ein Foto in die Silver Ghost Open Fronted Limousine aus dem Jahr 1912 sitzen dürfte. Zu meiner Freude war das kein Problem. Da lacht das Herz eines jeden Auto-Liebhabers. Außerdem zeigte mir Patricio auch noch das gesamte Anwesen – keine Tür blieb verschlossen. Während des Rundgangs erwähnte er nicht ohne Stolz, dass jedes Modell, das jemals von Rolls Royce produziert wurde (bis zur Übernahme von BMW), in ihrem Besitz ist. Zusätzlich erzählte er, dass sämtliche Oldtimer voll funktionsfähig sind und bei der Wartung auf dem Familienanwesen probegefahren werden. Mehr Infos zur „Colección Miguel de la Via“ findet ihr hier.